Praxisübernahme
Planen Sie die Übernahme einer bestehenden Praxis im Gesundheitswesen? Eine Praxisübernahme kann eine aufregende Möglichkeit sein, Ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen und direkt in eine etablierte Patientenbasis, Praxisorganisation und Mitarbeiterstruktur einzusteigen. Doch bevor Sie diesen Schritt wagen, ist eine gründliche Recherche und Planung unerlässlich. In unserem Leitfaden erfahren Sie, welche Schritte Sie bei der Praxisübernahme beachten sollten, wie Sie die richtige Praxis finden und wie Sie Fallstricke vermeiden. Mit einer soliden Strategie und einem klaren Plan können Sie sich erfolgreich als Arzt oder Ärztin selbständig machen.
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Die Kosten für eine Praxisübernahme können je nach verschiedenen Faktoren stark variieren. Dazu gehören
- die Fachrichtung der Praxis und Kassenzulassung,
- der Standort der Praxis,
- die Größe und Ausstattung der Praxis,
- die Anzahl der vorhandenen Patienten sowie
- die Verhandlungsfähigkeiten der beteiligten Parteien.
In der Regel umfassen die Kosten für eine Praxisübernahme den Kaufpreis für die Praxis bzw. den Praxisanteil, bestehend aus dem materiellen Vermögen (Ausstattung, Inventar etc.) und dem immateriellen Wert der Praxis bzw. dem Praxisanteil (“Goodwill“). Weitere Investitionskosten, wie zum Beispiel Renovierungs- oder Modernisierungskosten für die Räumlichkeiten, Modernisierung der medizinischen Geräte etc. sowie Anwalts- und Beratungsgebühren müssen ebenfalls in den Gesamtkosten eingeplant werden. Es ist ratsam, sich vor der Übernahme die Praxis, deren Bestandteile sowie deren Zahlen gründlich und mit professioneller Beratung anzusehen, um die Gesamtkosten einer Praxisübernahme realistisch einschätzen zu können.
Bei einer Praxisübernahme müssen Sie besonders sorgfältig mit den Patientendaten umgehen. Gemäß den Datenschutzbestimmungen müssen Sie sicherstellen, dass die Vertraulichkeit und Sicherheit der Patientendaten gewahrt bleibt. Eine einfache Übertragung der Patientendaten oder gar ein „Verkauf der Patientendaten“ im Zuge der Übernahme an den neuen Praxisinhaber kann die Nichtigkeit des Praxisübernahmevertrages nach sich ziehen. Daher ist eine sorgfältige Datentransfervereinbarung zwischen dem bisherigen und dem neuen Praxisinhaber zu vereinbaren, um sicherzustellen, dass alle Datenschutzrichtlinien und -vorschriften sowie strafrechtliche Erfordernisse eingehalten werden. Es ist wichtig, die Patienten über die Übernahme zu informieren und sicherzustellen, dass sie ihr Einverständnis zur Weitergabe ihrer Daten an den neuen Praxisinhaber geben. In einigen Fällen kann es zudem erforderlich sein, dass die Patienten erneut ihre Zustimmung zur Speicherung und Verarbeitung ihrer Daten geben.
Bei einer Praxisübernahme gibt es mehrere wichtige Punkte zu beachten:
- 1. Gründliche Prüfung der Praxis: Überprüfen Sie die finanzielle und rechtliche Situation der Praxis. Dies umfasst die Analyse der Jahresabschlüsse, Verträge, Lizenzen und Genehmigungen sowie die Bewertung des Patientenbestands.
- 2. Verhandlung des Kaufpreises: Verhandeln Sie den Kaufpreis und die Vertragsbedingungen sorgfältig, basierend auf den Ergebnissen Ihrer Überprüfung und unter Berücksichtigung des Wertes der Praxis, der vorhandenen Ausstattung und des Patientenbestands. Und des gesamten Investitionsvolumens.
- 3. Übertragung von Lizenzen und Genehmigungen: Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Lizenzen, Genehmigungen und Versicherungen auf den neuen Praxisinhaber übertragen werden, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
- 4. Patienteninformation und -übergabe: Informieren Sie als Übergeber die Patienten über die Praxisübernahme und stellen Sie sicher, dass ihre Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen behandelt werden. Übernehmen Sie als Übernehmer die Patientenakten ordnungsgemäß und gewährleisten Sie eine kontinuierliche Versorgung der Patienten.
- 5. Personal und Mitarbeiter: Klären Sie die arbeitsrechtliche Situation des vorhandenen Personals. Im Regelfall müssen Sie auch beim Kauf einer Einzelpraxis nach § 613a BGB alle Mitarbeiter übernehmen. Sie können nicht entscheiden, welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sie übernehmen möchten und welche nicht. Stellen Sie sicher, dass alle arbeitsrechtlichen Aspekte berücksichtigt werden.
- 6. Übernahme des Mietverhältnisses für die Praxisräumlichkeiten: In der Regel sind die Praxisräumlichkeiten von dem Abgeber gemietet, so dass auch dafür Sorge getragen werden muss, dass das Mietverhältnis auf den Übernehmer übergeht. Das kann durch Einstieg in den bestehenden Mietvertrag oder Abschluss eines neuen Mietvertrages geschehen.
- 7. Fortführung der Geschäftstätigkeit: Planen Sie den reibungslosen Übergang der Tätigkeit als Arzt oder Ärztin und stellen Sie sicher, dass alle laufenden Verpflichtungen wie Terminvereinbarungen, Rezepte und Behandlungen nahtlos fortgeführt werden.
- 8. Übertragung der Kassenzulassung: Wenn Sie als Arzt oder Ärztin kassenärztlich tätig sein wollen, muss gewährleistet sein, dass Sie auch die kassenärztliche Zulassung des Praxisabgebers übernehmen können. Dies ist ein sehr formales Verfahren und kann Schwierigkeiten bereiten, wenn es Mitbewerber um die Kassenzulassung gibt. Hier ist medizinrechtliche Beratung im Spezialgebiet des Kassenarztrechts unerlässlich.
- 9. Rechtliche Beratung: Holen Sie sich darüber hinaus professionelle rechtliche Beratung, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Aspekte der Praxisübernahme ordnungsgemäß geregelt sind und alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.
Eine gründliche Planung, professionelle Beratung und eine klare Kommunikation mit allen Beteiligten sind entscheidend für eine erfolgreiche Praxisübernahme.
Bei einer Praxisübernahme können die Patienten in der Regel übernommen werden, aber es gilt immer für den Patienten der Grundsatz der freien Arztwahl. Der Patient entscheidet, ob er weiterbehandelt werden will oder nicht. Deshalb ist es mittlerweile umso wichtiger Übergangsmodelle im Rahmen der Praxisübernahme umzusetzen, z. B. durch eine vorherige Anstellung des Übernehmers vor der Praxisübernahme oder eine nachträgliche Anstellung des Praxisabgebers. Dies ist insbesondere bei privatversicherten Patienten wichtig. Es ist außerdem wichtig, die Patienten über die Übernahme zu informieren und sicherzustellen, dass ihre Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen behandelt werden.
In der Regel dauert eine Praxisübernahme zwischen 6 Monate und bis zu 2 Jahren. Manchmal kann es natürlich auch schneller gehen oder länger dauern, es hängt stets vom Einzelfall ab. Die Dauer einer Praxisübernahme kann aufgrund verschiedener Faktoren variieren. Dazu zählen etwa
- der Umfang der Prüfung der Praxis, also der Prüfung, welche rechtlichen Risiken die bestehende Praxis aufweist,
- die Intensivität der Verhandlungen über den Kaufpreis und einzelne Vertragsbedingungen bzw. den Kaufvertrag,
- die Dauer der Übertragung des Gewerberaummietvertrages sowie
- die Übertragung der Kassenzulassung (Dauer i. d. R. 6-9 Monate)
In einigen Fällen kann eine Praxisübernahme relativ schnell abgeschlossen werden, wenn alle erforderlichen Dokumente und Vereinbarungen bereits vorliegen und die Parteien sich schnell einigen können. In anderen Fällen kann der Prozess mehr Zeit in Anspruch nehmen, insbesondere wenn komplexe rechtliche oder finanzielle Aspekte zu klären sind oder wenn es Verzögerungen bei der Übertragung der Kassenzulassung gibt.
Bei einer Praxisübernahme gibt es einige wichtige Fragen zu stellen, um sicherzustellen, dass Sie alle relevanten Informationen haben und eine fundierte Entscheidung treffen können. Hier sind einige Beispiele:
-
1. Über die Praxis:
- Was ist der Grund für den Verkauf der Praxis?
- Wie lange besteht die Praxis bereits und wie ist ihre finanzielle Entwicklung?
- Welche Art von Patienten werden in der Praxis behandelt und wie groß ist der Patientenstamm?
- Gibt es bestehende Verträge mit Krankenkassen oder anderen Partnern?
- Wie ist die Reputation der Praxis in der Community?
- Welches Leistungsspektrum und welche Qualifikationen hat der aktuelle Praxisinhaber?
- Liegt die Praxis in einem kassenärztlich gesperrten oder offenen Planungsbereich?
- Was sind die aktuellen Einnahmen und Ausgaben der Praxis?
- Gibt es Schulden oder Verbindlichkeiten, die übernommen werden müssen?
- Wie hoch sind die laufenden Betriebskosten der Praxis?
- Welche finanziellen Prognosen gibt es für die Zukunft der Praxis?
- Gibt es laufende rechtliche Streitigkeiten oder Klagen gegen die Praxis?
- Sind alle Lizenzen und Genehmigungen der Praxis aktuell und gültig?
- Gibt es bestehende Verträge oder Vereinbarungen, die berücksichtigt werden müssen?
- Wie ist die rechtliche Struktur der Praxis organisiert?
- Wie ist die Praxis derzeit organisiert und wie läuft der Betrieb ab?
- Welche Rolle spielen Mitarbeiter und wie ist das Team aufgestellt?
- Gibt es besondere Arbeitsabläufe oder Behandlungsrichtlinien, die beachtet werden müssen?
- Welche Art von Ausrüstung und Einrichtungen sind in der Praxis vorhanden und in welchem Zustand befinden sie sich?
Diese Fragen dienen als Leitfaden, um wichtige Aspekte bei der Praxisübernahme zu berücksichtigen. Es ist ratsam, sich auch professionelle Beratung von Fachanwälten für Medizinrecht, Steuerberatern und anderen Fachleuten einzuholen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Fragen geklärt werden.
Eine Praxisübernahme bezeichnet den Prozess, bei dem eine bestehende medizinische Praxis, wie beispielsweise eine Arztpraxis, eine Zahnarztpraxis, eine Physiotherapiepraxis oder eine Apotheke, von einer Person oder einer Organisation übernommen wird. Dabei erwirbt der Käufer in der Regel die Geschäftsanteile, das Inventar oder die Vermögenswerte der Praxis und übernimmt damit die Verantwortung für den fortlaufenden Betrieb der Praxis. Dieser Prozess beinhaltet oft eine gründliche Überprüfung, Verhandlungen über den Kaufpreis und die Vertragsbedingungen sowie die Übertragung von Lizenzen, Genehmigungen und Patientenakten sowie der Kassenzulassung. Eine erfolgreiche Praxisübernahme erfordert eine sorgfältige Planung, rechtliche Beratung und eine klare Kommunikation zwischen allen beteiligten Parteien.
Eine Praxisübernahme läuft in der Regel in mehreren Schritten ab:
- 1. Vorbereitung und Suche: Sie beginnen mit der Suche nach einer geeigneten Praxis, die Sie übernehmen möchten. Dies kann durch persönliche Kontakte, Immobilienanzeigen oder die Hilfe von Fachleuten wie Maklern oder Beratern erfolgen.
- 2. Überprüfung der Praxis: Nachdem Sie eine potenzielle Praxis gefunden haben, führen Sie eine gründliche Prüfung durch, um den Zustand der Praxis, die finanzielle Situation, den Patientenbestand und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu überprüfen.
- 3. Verhandlungen: Nachdem Sie die Praxis geprüft haben und das Interesse an einer Übernahme besteht, beginnen die Verhandlungen über den Kaufpreis und die Vertragsbedingungen. Dies umfasst oft auch die Klärung von Fragen zur Finanzierung und zur Übernahme von Verbindlichkeiten.
- 4. Vertragsabschluss: Sobald Sie sich über die Details geeinigt haben, werden die Verträge erstellt und unterzeichnet. Diese umfassen oft einen Kaufvertrag, eine Übertragungsvereinbarung für Lizenzen und Genehmigungen sowie weitere rechtliche Dokumente.
- 5. Übergangsvorbereitung:Vor dem eigentlichen Übergang bereiten Sie sich auf den Wechsel vor, indem Sie Details wie die Übernahme von Patientenakten, die Umstellung von Abrechnungssystemen und die Information des Personals klären.
- 6. Übergang: Schließlich erfolgt der eigentliche Übergang, bei dem Sie die Kontrolle über die Praxis übernehmen und den Betrieb unter Ihrer Leitung fortsetzen. Dies beinhaltet oft die Integration neuer Prozesse und Systeme sowie die Pflege der bestehenden Beziehungen zu Patienten, Mitarbeitern und Partnern.
Eine erfolgreiche Praxisübernahme erfordert eine sorgfältige Planung, Prüfung, professionelle rechtliche und finanzielle Beratung sowie eine klare Kommunikation zwischen allen beteiligten Parteien.
Bei einer Praxisübernahme gibt es mehrere wichtige Punkte zu beachten:
- 1. Finanzielle Situation: Analysieren Sie die finanzielle Situation der Praxis, indem Sie Jahresabschlüsse, BWA, Einnahmen- und Ausgabenrechnungen sowie laufende Verbindlichkeiten überprüfen.
- 2. Patientenbestand: Untersuchen Sie den Patientenbestand der Praxis um festzustellen, wie stabil und groß er ist. Dies ist wichtig, um die potenzielle Einnahmequelle und den Grad der Patientenbindung zu bewerten.
- 3. Rechtliche Aspekte: Klären Sie alle rechtlichen Aspekte, einschließlich Lizenzen, Genehmigungen, Verträge und mögliche rechtliche Streitigkeiten oder Haftungsrisiken.
- 4. Mitarbeiter und Personal: Berücksichtigen Sie das vorhandene Personal und klären Sie, ob Sie es übernehmen möchten. Prüfen Sie auch die Arbeitsverträge und rechtlichen Aspekte in Bezug auf das Personal.
- 5. Zustand der Praxisausstattung:Untersuchen Sie den Zustand der medizinischen Ausrüstung, Einrichtungen und Räumlichkeiten, um festzustellen, ob Reparaturen oder Modernisierungen erforderlich sind.
- 6. Standort und Marktumfeld: Berücksichtigen Sie den Standort der Praxis und das Marktumfeld, einschließlich Wettbewerb, demografische Faktoren und potenzielle Wachstumschancen.
- 7. Kassenzulassung: Prüfen Sie die Übertragbarkeit der Kassenzulassung vom Inhaber auf Sie.
- 8. Risikobewertung: Führen Sie eine umfassende Risikobewertung durch, um potenzielle Risiken und Herausforderungen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen.
Eine gründliche Prüfung und professionelle Beratung sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Sie alle relevanten Aspekte bei der Praxisübernahme berücksichtigen und potenzielle Risiken minimieren.
Bei einer Praxisübernahme gibt es mehrere wichtige Punkte zu beachten:
- 1. Prüfung der Praxis: Führen Sie eine gründliche Überprüfung der Praxis durch, um den Zustand der Praxis, ihre Finanzen, den Patientenbestand und alle rechtlichen Aspekte zu überprüfen.
- 2. Finanzielle Planung: Erstellen Sie eine detaillierte finanzielle Planung, um sicherzustellen, dass Sie die Kosten der Übernahme stemmen können und die Rentabilität der Praxis gewährleistet ist.
- 3. Rechtliche Aspekte: Klären Sie alle rechtlichen Aspekte, einschließlich Lizenzen, Genehmigungen, Verträge und Haftungsrisiken. Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Dokumente ordnungsgemäß vorbereitet und überprüft werden.
- 4. Patientenübergang: Informieren Sie die Patienten über die bevorstehende Übernahme und stellen Sie sicher, dass ihre Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen behandelt werden. Bemühen Sie sich um einen reibungslosen Übergang der Patientenbetreuung.
- 5. Personal und Mitarbeiter: Klären Sie die Situation des vorhandenen Personals und entscheiden Sie, ob Sie es übernehmen möchten. Beachten Sie dabei auch arbeitsrechtliche Aspekte und informieren Sie die Mitarbeiter rechtzeitig über die Übernahme.
- 6. Standort und Marktanalyse: Prüfen Sie den Standort der Praxis und analysieren Sie das Marktumfeld, um potenzielle Chancen und Risiken zu identifizieren.
- 7. Vertragsverhandlungen: Verhandeln Sie die Vertragsbedingungen sorgfältig und stellen Sie sicher, dass alle Vereinbarungen schriftlich festgehalten werden.
- 8. Kassenzulassung: Prüfen Sie die Übertragbarkeit der Kassenzulassung vom Inhaber auf Sie.
Eine gründliche Planung, sorgfältige Analyse und professionelle Beratung sind entscheidend für einen erfolgreichen Übergang bei der Praxisübernahme.
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